Gewerbeverein Schallstadt, Ebringen, Pfaffenweiler
Kurve

Gespräche im Schloss Ebringen

Mi, 28. Juni 2017 | Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe des ReblandKurier. | Von: Wolfram Meyer

Gewerbeverein Schallstadt-Ebringen-Pfaffenweiler lud am Freitag unter dem Motto „Megatrend 2.0“ ein

schlossgespraeche-2017Ebringen. Der Vorstand des Gewerbevereins Schallstadt-Ebringen-Pfaffenweiler hatte nicht nur alle Mitglieder, sondern auch Nichtmitglieder zu den „Gesprächen im Schloss Ebringen“ im Bürgersaal am Freitag, 23. Juni, unter dem Motto „Megatrend 2.0“ eingeladen. Beginn war um 17.30 Uhr mit einem Sektempfang. Auf Grund der Wärme war die Nachfrage nach kühlem Mineralwasser aber sehr viel höher.

Nach einigen Begrüßungsworten der ersten Vorsitzenden Ariane Purwin, von Bürgermeister Rainer Mosbach in seiner Funktion als Hausherr und  Prof. Dr. Valentin Weislämle, Vorsitzender der Schlossgut Ebringen eG als einer der Hauptsponsoren der Veranstaltung, konnte der vorgesehene  Vortrag von Kerstin Sacherer von der Karl Dischinger Logistikdienstleister GmbH um 18 Uhr beginnen.

Zunächst klärte Sacherer die Zuhörer darüber  auf, was man unter einem „Megatrend“ überhaupt versteht. Gemeint sind nicht etwa vorrübergehende Modeerscheinungen, die sicher für einige Gewerbetreibende auch interessant sein können, sondern solche Entwicklungen, die sich über die Jahrzehnteverstärkenundimmermehr alle Bereiche der Gesellschaft berühren, die uns also alle betreffen oder betreffen werden und unseren Alltag verändern. Als Beispiel führte Kerstin Sacherer Handy- und Internetnutzung, Nutzung Sozialer Netzwerke oder auch das Kaufverhalten im Netz an. Die Tendenz ist ganz klar steigend.

Konnektivität und reale Digitalisierung verändern unser Miteinander, unsere Gesellschaft und das alltägliche Leben. „Wer hätte wohl gedacht, dass  Google Autos baut oder Apple diemeisten Lieder verkauft?“ fragte Kerstin Sacherer die staunenden Zuhörer. In den USA gelte im Netz nicht nur Geld als Zahlungsmittel. Es sei üblich auch Arbeitsstunden gegen Ware anzubieten. „Das braucht schon eine Menge Vertrauen.“ , so Sacherer.

Aber nicht nur Kommunikation, Einkauf und Zahlungsmittel verändern sich. Auch Themen wie „New Work“, also mobilie, flexible Arbeitsplätze, „Female Shift“, gemeint ist sowohl das Verhältnis Frau und Mann in der neuen Arbeitswelt, als auch die Rollenverteilung privat,“Silver Society“, hier geht es darum, dass die Menschen im Alter fitter bleiben und noch etwas mit ihrem Leben anfangen wollen, spielen für den Wandel unserer Gesellschaft eine große Rolle. In den vielen Bereichen dieser Entwicklungen zählt Deutschland eher zu den Schlussleuchten.

Beim Thema Gesundheit sei besonders interessant, dassviele deutsche Bürger ihre Daten im Netz für unzureichend geschützt halten, trotzdem sogenannte Gesundheits Apps auf ihrem Smartphone oder Tablet laufen haben, die persönliche Daten ins Internet laden. Beim Thema Mobilität geht es nicht nur darum, dass in Zukunft Menschen die Autos nichtmehr allein besitzen, vielmehr als abrufbares Gemeingut in der Garage stehen haben werden, sondern auch darum, dass die Deutsche Bahn bereits daran arbeitet, dass sie ihre Preise flexibel anpassen kann. Man stelle sich also vor, dass der Preis für die selbe Strecke bei Regen in die Höhe schnellt, während er an sonnigen Tagen bei geringer Auslastung in den Keller rutscht.

Ob das mulmige Gefühl angesichts dieser Informationen über die uns bevorstehenden Veränderungen in der Welt nur an den Außentemperaturen lag, war an dem Abend nicht festzustellen. Der Vortrag aber wurde sehr gelobt und hat den einen oder anderen wohl ein wenig nachdenklich gestimmt.

Mi, 28. Juni 2017 | Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe des ReblandKurier. | Von: Wolfram Meyer